Dienstag, 30. Juli 2013

Selbstversorger

Hier gibt's wieder nichts. Frauchen sagt “Doch!“ Wir sagen “Igitt“

Weiß mir als Killerkater natürlich zu helfen. Hab mir ein Amselchen gepflückt. Davon gibt's derzeit reichlich. Mein arg geplagtes aber stets verständnisvolles Lieblingsfrauchen meinte nur “Gut, dass ich noch nicht gesaugt habe.“ Nö, das hätte sie dann gleich nochmal machen können. Fresse so ein Vögelchen tuttikompletti, aber ein paar Federn bleiben doch immer liegen.

Bin nicht sicher, satt zu sein. Glaube gehe mal nach Nachtisch kucken.
Miau.

Freitag, 26. Juli 2013

Kalle Schwarz-Weiß

Erinnert Ihr Euch an Kalle? Den großen, schwarz-weißen Kater, der mir das Leben so schwer machte? Musste als wir hierher zogen mindestens einmal im Monat zum Tierarzt und verarztet werden. Frauchen hatte schon eine ganze Kater-Apotheke zuhause. Heiliger Kater, das ging auf Leben und Tod damals.

Kalle zog dann um. Nicht weg, nur drei Häuser weiter. Packte seine Sachen und zog zum Nachbarn. Mit seinem Frauchen war er sich nicht mehr grün. Das war ein furchtbares Drama damals. Kalle war sich mit dem Nachbarn handelseinig, aber sein Frauchen wollte nicht. Hat Kalle sogar zuhause eingesperrt, damit er nicht immer zum Nachbarn geht. Aber schließlich hat die Vernunft gesiegt und Kalle durfte mit Sack und Pack ganz offiziell umziehen. Seitdem ist er deutlich ruhiger und ausgeglichener, was die komplette Katzennachbarschaft sehr zu schätzen weiß.

Bis jetzt ... Seit Kurzem ist er wieder da. Wohnt regelrecht in unserer Hecke. Sogar Püppie hatte schon Streit mit ihm und geht nun nur noch sehr kurz raus und hat sogar wieder zwei Tage vollkommen verängstigt unterm Bett verbracht. Dummes Ding. Ist doch nur Kalle. Der braucht von Zeit zu Zeit eine gründliche Abreibung, dann geht es wieder.

Mir macht das nichts aus. Streite mich mit ihm, wenn er mir doof kommt und gehe ansonsten meiner Wege. Habe ja meine Alles-egal-Pillen und außerdem viel zu viel zu tun, um mich groß um den und seine albernen Anwandlungen zu kümmern. Ehrlich, hockt der in unserer Hecke und mault vor sich hin! Wie doof kann man sein? Frauchen hat ihn überredet, nachhause zu gehen. Braves Frauchen.

Muss los, da singt irgendwo ein Vögelchen.

Alles Liebe, Euer Henry, die Ruhe in Person

Donnerstag, 25. Juli 2013

Die letzten ihrer Art

Frauchen sagt, solle etwas unauffälliger vorgehen, wenn ich schon für das Aussterben der heimischen Vogelwelt verantwortlich sei. Dachte, hätte den Tatort gründlichst gereinigt, aber anscheinend liegen da noch Federn herum. Oups.

Frage mich allerdings, woran dummes Frauchen erkennen will, dass ich das war. Hier gibt's noch mehr Katzen und damit meine ich nicht das nutzlose Püppchen. Bin nicht für jeden toten Vogel zuständig! Na gut, die Federn auf der Fußmatte im Flur sind vielleicht ein Hinweis.

Freitag, 19. Juli 2013

Hilferuf

Mauze nur im alleräußersten Notfall. Zum Beispiel wenn ich vorne rein möchte und keine Lust habe, rum zu gehen.

Püppie ist die reinste Sappeltasche - typisch Frau. Den ganzen Tag Mau, Mau, Mau. Mau dieses, Mau jenes, Mau ich komme, Mau das Futter ist doof, Mau  hallo Frauchen, Mau ich möchte schmusen, Mau ich gehe schlafen ... Mau. Kann die nicht mal für fünf Minuten ihr Mäulchen halten? Frauchen findet das süß, finde das nervig.

Sah mich heute Morgen gezwungen, mein Stimmchen zu erheben. Vorteil, wenn man so selten mauzt, ist, dass das Frauchen sofort wie von der Tarantel gestochen angerannt kommt. Dummes Frauchen fand mich im Wohnzimmer vor und ahnte sofort was los ist.

"Henry, hast Du was mit nachhause gebracht?" Klar. Warum mauze ich sonst wohl. Kann das Vieh nicht mehr lange halten und muss es doch präsentieren. Habe das Vögelchen nach der üblichen und mir zustehenden Lobhudelei aufgefressen, hier gibt's ja nie was Ordentliches. Miau.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Verkehrswacht

Heiliger Kater! Wäre fast unter die Räder gekommen. Dummes Frauchen kam gestern spät abends mit dem Fahrrad nachhause geflitzt, als ein roter Kugelblitz von links den Weg abschnitt. Ist nochmal gut gegangen, Frauchen konnte bremsen und ich ausweichen.

Erkenne Frauchen an Schritt und Fahrrad. Muss sie doch begrüßen! Gehört sich so. Habe der albernen Person dann geholfen, das Fahrrad nachhause zu schieben und dann aufgepasst, dass sie auch den Weg zur Haustür findet. Bin stets hilfsbereit.

Frauchen wollte wissen, ob ich ganz sicher kein Hund sei. Nö, bin durch und durch Kater. Hunderprozentig sicher. Nur eben sehr wohl erzogen.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Nachbarschaftliche Beziehungen

Wisst ja, bin Herz auf vier Pfoten und außerdem stets höflich und freundlich - zu Jedermann. Als Kater von Welt und Opportunist nehme ich die Welt, wie sie kommt. Vor zwei Wochen ging das Frauchen abends feiern. Langweilig! Sehr zu meiner Freude, beschloss Nachbar Paul an eben jenem Abend eine Gartenparty zu feiern. Super. Liebe Partys!

Als das Frauchen nächtens nachhause kam, kam sie zufällig mit einem Partygast an der Gartenpforte ins Gespräch. Die Dame machte ihr Komplimente zu ihrem überaus schicken Haus. Klar, haben das schickste Haus der Siedlung. Kam natürlich dazu. Freute mich erstens, dass Frauchen da war und muss zweitens bei jeder Unterhaltung dabei sein. Leider petzte die Partydame daraufhin, dass ich den Abend feiernd in Nachbars Garten verbracht hatte. Menno. Miau.

O-Ton: "Oh, und Garfield, das ist ja sowieso der Beste."
Wer, bitte schön, ist Garfield? Frechheit.

Prioritäten

Merke: Mäuschen stehen der Thematik "Warten bis der Killerkater sich um sein Frauchen gekümmert hat" eher ablehnend gegenüber. Die ollen Spielverderber. Musste daher Prioritäten setzen und konnte nicht wie sonst üblich zur Aufstehzeit nachhause kommen.

Irgendwann ging das Gebrülle los ("HEEEEEEEENRY!"). Peinlich. Da die Mäuschen Ihre Einstellung immer noch nicht geändert hatten, konnte auf Frauchen-Befindlichkeiten keine Rücksicht genommen werden. Als die dummerhaftige Person aber anfing, die Nachbarsgärten, ohne Rücksicht auf Verluste und vielleicht noch schlafende Menschen, nach mir zu durchkämmen, war leider Schluss mit lustig.

Habe das Frauchen eingesammelt und nachhause gebracht. Heiliger Kater! Nun sind die Mäusis bestimmt weg. Menno. Miau.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Müder Krieger

Bin so müde. Bin nächtens unterwegs und kümmere mich um meine Pflichten als Wach- und Killerkater. Schaffe es morgens manchmal nicht mal mehr, mein Frauchen zu wecken und zu bekuscheln, sondern falle einfach halbtot um. Bitte nicht stören. Miau.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Unauffindbar

Frauchen hat mir einen Karton geschenkt. Drinnen liegt eine Rascheltüte und mein Stinkekissen. Perfekt! In ihrer üblichen Wochenendaufräumwut hat die Putzliese den weggeräumt, in so'ne dunkle Ecke. Als Opportunist und Kater von Welt ist mir das recht egal. Schlafe ich halt in einer dunklen Ecke. Auch gut.

Nur das dumme Frauchen merkt natürlich wieder nichts, kennen wir ja schon, und wähnte mich verschwunden. Kaum war der Karton samt Inhalt (meine Herrlichkeit) wiedergefunden, ging das Geknuddel und Geknutsche wieder los. Weil, war ja weg.

Herr, lass Hirn regnen. Kater hat's echt nicht leicht.

Unaufmerksam

Dummes Frauchen! Kommt gestern Nacht nachhause und steigt im Wohnzimmer immer über mein Spielzeug hinweg. Mehrmals. Gut, es war schummrig. Nach dem dritten Mal wurde sie endlich stutzig. Dachte schon, sie merkt gar nichts mehr.

War kein Plüschspielzeug. War Beute. Ein dummer, großer, sehr toter Vogel. Frauchen sagt, das sei ein flügger Jungkuckuck gewesen. Mir egal. Hauptsache Beute. Wie immer wollte dummes Frauchen wissen, wieso sie sich um die Entsorgung kümmern müsse. Kann wirklich nicht alles alleine machen. Habe mich ja schon um die Besorgung gekümmert. Wisst Ihr, wie schwer so ein Kuckuck durch die Katzenklappe geht?

Unpünktlich

Wisst ja, bin die Zuverlässigkeit in Person. Soll gestern Abend angeblich verspätet nachhause gekommen sein. Um eine ganze - Achtung - halbe Stunde! Frauchen behauptet, sich furchtbare Sorgen gemacht zu haben und sah vor ihrem inneren Auge schon wieder meinen geschundenen Körper im Rinnstein liegen.

Kam, mir keiner Schuld bewusst, vollkommen ahnungslos nachhause und wurde prompt regelrecht vergewohltätigt. Geknuddelt und geknutscht. Wegen einer halben Stunde! Also wirklich. Miau.

Dienstag, 2. Juli 2013

Panikattacke

Das arme Püppchen hat ja immer noch so Angst, wenn fremde Leute kommen oder irgend etwas für sie unbekanntes passiert. Weiß gar nicht, wieso. Frauchen sagt, Lilly muss wohl wirklich schlimme Dinge erlebt haben.

Derzeit wird unser Haus gestrichen. Von außen. Also eigentlich gar keine Gefahr. Die Männer sind vorne oder hinten am Haus, aber nicht drinnen. Wirklich nicht. Weiß das genau. Habe wie immer die Oberbauleitung.

Püppie bekam dennoch eine Angstattacke. Das war für sie so schlimm, dass, trotz Versteck im Keller, das arme Dingelchen Kot verlor. Ibäh. Frauchen sagt, macht nichts, kann man ja putzen. Schlimmer sei, dass das arme, kleine Wesen solche Angst erleiden musste. Muss zugeben, da hat sie Recht. Angst mag ich auch nicht haben.

Heute hat Frauchen sie lieber draußen gelassen. Draußen ist für Lilly sicherer. Was mag der kleinen Maus nur passiert sein? Miau.

Muss los, sonst streichen die Maler das Haus noch pink!